Wir sorgen uns ...

15.09.2022
Sorgen3
Sorgen3

Die Finanzierung unseres notwendigen Tierheimneubaus stellt für uns einen enormen finanziellen Kraftakt dar, der aber mit Fördermitteln, großzügigen Spenden und Unterstützung der Kommunen zu stemmen ist. Die laufenden Betriebskosten jedoch, die Monat für Monat aufgebracht werden müssen, stehen auf einem anderen Blatt.

Wir sind ja daran gewöhnt, die finanziellen Mittel für die Unterbringung und Versorgung unserer Schützlinge aus allen Richtungen zusammenzukratzen. Aber momentan sitzen wir am Haushaltsplan für das Jahr 2023 und kratzen uns regelrecht die Fingernägel blutig.

Neben den gestiegenen Energiekosten (mind. 100% Steigerung) bereitet uns der Anstieg des Mindestlohns (20-25% Lohnsteigerung) Kopfzerbrechen. Aber damit nicht genug: Das Bundeskabinett hat nun auch noch eine Erhöhung der Gebühren für Tierärzte (geregelt durch die GOT) von 12% beschlossen. Die Summe der Mehrausgaben wird sich auf satte 100.000 € belaufen.

Wir sind kein städtisches Tierheim, das in dem Genuss einer städtischen Vollfinanzierung ist. Lediglich die Kosten für die Unterbringung nicht abgeholter Fundtiere und die Kastration verwilderter Streunerkatzen werden uns von den Kommunen und vom Kreis Coesfeld kostendeckend erstattet. Auch wenn sich die Kommunen in den anstehenden Verhandlungsgesprächen bereit erklären, die Fundtierpauschale kostendeckend anzupassen, sind so lediglich 50 % der zu erwartenden Mehrkosten aufgefangen. Die anderen 50% müssen wir „erwirtschaften“ und durch Spenden decken.

Mit der Perspektive, dass die Spenden durch die allgemeine Finanzkrise und die enorme Inflationsrate diesen Winter eher rückläufig sein werden, fragen wir uns, wie wir eine solch hohe Summe zusätzlich erwirtschaften sollen! Eine Devise ist „sparen“, wo es nur geht! Die Raumtemperatur im Tierheim wird auf 16 Grad herunterreguliert und der Trockner wird durch den guten alten Wäscheständer ersetzt. Jedoch sehen wir keinerlei Möglichkeit, entsprechend den gestiegenen Ausgaben die Einnahmen zu steigern. Eine Erhöhung der Abgabegebühr ließe befürchten, dass die Zahl ausgesetzter Tiere zunähme. Die Vermittlungsgebühren für unsere Schützlinge noch einmal höher anzusetzen, hätte zur Folge, dass die Vermittlungszahlen sinken. Der Bestand würde hochgehen und die Kosten für die Unterbringung der Tiere steigen. Ein Teufelskreis!

Wir müssen hoffen, dass der Deutsche Tierschutzbund als unser Trägerverband in Berlin die Not der Tierheime verdeutlichen kann, und uns seitens der Politik Hilfe und Unterstützung zugesagt wird.

Wir vom Vorstand des Tierschutzvereines Coesfeld, Dülmen und Umgebung e.V. werden uns auch weiterhin mit ganzer Kraft für den Tierschutz im Nordkreis Coesfeld einsetzen und uns bemühen, das Tierheim Lette bzw. das zukünftige Tierheim Nordkreis Coesfeld durch diese schwierige Zeit zu navigieren.