illegaler Welpenhandel

21.05.2019
Welpenhandel
Welpenhandel

Schluss mit dem illegalen Welpenhandel!!!

Wenn unter Kleinanzeigen ein Autohändler Neuwagen einer Luxusmarke für unter 1.000 € anböte, würden die meisten dies als ein unseriöses Angebot einstufen.

Welpen sogenannter Moderassen werden auf entsprechenden Internetportalen dagegen regelrecht verramscht. Die meisten dieser Tiere stammen aus dem Ausland und wurden illegal importiert. Solche Geschäfte sind für Kriminelle wie eine Lizenz zum Gelddrucken und es gibt leider noch immer Käufer, die sich darauf einlassen, ohne sich Gedanken über die Herkunft der Tiere zu machen und die Konsequenzen ihres Kaufes zu überdenken.

In Coesfeld wurden jetzt in einem Transporter rumänischer Herkunft fünf junge Rassewelpen, deren Impfstatus nicht den gesetzlichen Bestimmungen entspricht, vom hiesigen Kreisveterinäramt beschlagnahmt und vorübergehend in Quarantäne untergebracht. Dies zeigt, dass illegaler Welpenimport und -handel auch im Kreis Coesfeld zu finden ist.

In den osteuropäischen Grenzländern werden Welpen unter grauenhaften Bedingungen produziert. Die Muttertiere sehen kein Tageslicht und gebären Welpen in Serie. Eine tierärztliche Behandlung im Krankheitsfall ist ein Kostenfaktor, den die skrupellosen Züchter vermeiden. Ihr „Behandlungsplan“ sieht eine Schaufel vor, die den Schädel eines geschundenen Muttertieres zerschmettert. Haben die Welpen die ersten Wochen überlebt, werden sie im grenznahen Bereich – nicht selten ungeimpft und mit gefälschten Papieren – für einen Betrag meist unter 20€ pro Welpe an Zwischenhändler weitergereicht.

Hier in Deutschland finden sich leider immer wieder kaufwillige Interessenten, die über Internetportale und Kleinanzeigen einen Welpen zu einem Spottpreis erwerben wollen und dabei die Qualen der Tiere völlig außer Acht lassen. Zum Vergleich: Für einen Welpen aus einer guten Zucht sind durchaus 1.000 € und mehr üblich. Eine gute Aufzucht und Versorgung der Tiere und eine entsprechende medizinische Betreuung haben ihren Preis.

Bei illegalen Verkäufen wird häufig die Unwissenheit und Gutgläubigkeit potentieller Käufer ausgenutzt. Ein Satz wie: „Der Hund stammt aus einer liebevollen Familienzucht und ich fahre Ihnen gerne mit dem Auto entgegen, damit Sie nicht so eine lange Anfahrt haben“, bedeutet nichts anderes, als dass der Händler aus dem Kofferraum heraus den illegal importierten Welpen verkaufen möchte, um so die eigene Identität zu verschleiern. Wer achtet schon beim Anblick eines Welpen auf das Kfz-Kennzeichen?

Erst wenn sich nach ein paar Tagen erste Krankheitszeichen beim Welpen bemerkbar machen, kommen manchem Zweifel. Dann sind die angegebenen Daten auf dem Kaufvertrag Phantasieprodukte und unter der Telefonnummer aus der Zeitung ist plötzlich niemand mehr zu erreichen.

Wenn ein Tierarzt feststellt, dass der Impfausweis gefälscht ist oder der Verdacht des illegalen Hundehandels im Raum steht, muss der Welpe in Quarantäne. Hier wird der Hund einige Wochen auf Tollwutsymptome beobachtet und ein Impfschutz wird aufgebaut. Der Aufenthalt in einer Quarantänestation kann bis zu drei Monaten dauern und die Kosten hat der Besitzer des Tieres zu tragen. Diese können bis zu 1.500 € betragen.

Leidet der Hund an einer der im Ostblock weit verbreiteten Infektionskrankheiten wie z.B. Staupe oder Parvovirose, kommen noch hohe Tierarztkosten dazu. Falls der Hund diese Krankheiten überhaupt überlebt...

Daher unser Appell an alle, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Tier anzuschaffen:

Lassen Sie die Finger von Internetangeboten oder Kleinanzeigen, in denen Rassewelpen zu einem Spottpreis angeboten werden. Kommen Sie ins Tierheim und schauen Sie, welch tolle Tiere – gelegentlich sogar Rassetiere - hier auf ein neues Zuhause warten. Die zu entrichtende Schutzgebühr liegt weit unter den Kosten für Rassehunde. Wir beraten Sie gerne und stehen Ihnen auch nach erfolgter Vermittlung mit Rat und Tat zur Seite.